Shou-Sugi-Ban / Yakisugi – kontrolliertes Einbrennen von Holz gegen Insekten und Fäulnis

Yakisugi beziehungsweise Shou-Sugi-Ban bezeichnet ein Verfahren der Holz-Konservation, welches schon zur Zeit der Antike eingesetzt wurde. Auf diese einfache Weise lässt sich Holz für den Außen-Bereich und inneren Teil von Häusern so konservieren, dass Insekten und allgemein Fäulnis keine Chance bekommen. Der Ursprung dieses Verfahrens liegt in Japan. Bei Shou-Sugi-Ban handelt es sich um eine neuere Version des kontrollierten Einbrennens der Hölzer.

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Das Shou-Sugi-Ban Verfahren zum Schutz der Gebäude

Holz kann ja bekanntlich wesentlich mehr, als nur Feuerholz zu sein. Die Shou-Sugi-Ban-Technik, die in Japan als Yakisugi bekannt ist, zeigt, dass die äußere Schicht des Holzes durch Verkohlen das Material konserviert. Diese Kohleschicht am Holz wirkt unter anderem als natürlicher Schutz gegen Ungeziefer und Pilze. Beizungen, chemische Holz-Schutzmittel oder Farbanstriche sowie deren stetige Erneuerung fallen dadurch komplett weg.

Die Bezeichnungen Shou-Sugi-Ban und Yakisugi (Yaki= gegrillt/geflammt) stehen für die gleiche Tradition aus Japan, dem Holz verkohlen. Dort wird überwiegend Sugi (Japanische Zeder) verwendet. In Europa sind es dagegen eher Lärchen und Kiefern oder Ähnliche Holzarten, die durch diese Technik versiegelt werden. Die Bewohner der Insel Naoshima (Japan) nutzen dieses Verfahren auch heute noch beim Hausbau. Die behandelten Fassaden überstehen ohne jegliche Nachbehandlung einen Zeitraum zwischen 40 und 80 Jahren.

Wie funktioniert Shou-Sugi-Ban?

Holzkohle an sich wird gewonnen, indem trockenen Holz die Sauerstoffzufuhr entzogen wird und es auf 275 Grad Celsius Temperatur gebracht wird. Bei dieser Behandlung verbrennen bestimmte Bestandteile wie unter anderem Harze. Dadurch ergibt sich eine wärme-dämmende Schutzschicht. Um eine bestimmte Verkohlungs-Tiefe zu erhalten, muss die Verkohlung kontrolliert vorgenommen und zur richtigen Zeit mit Wasser gelöscht werden.

Bei der japanischen Tradition zur Verkohlung, werden stets drei Bretter zusammengebunden, sodass sich eine dreieckige Röhre ergibt. In das Gebilde wird ein entflammtes Papier hineingesteckt. Ist der richtige Verkohlungs-Grad erreicht, wird mit Wasser abgelöscht. Danach erfolgt eine Reinigung des Holzes und eine abschließende Behandlung mit einem naturbelassenem Öl. Je nachdem, wie lange der Verkohlungs-Prozess dauerte und welcher Öl-Typ verwendet wurde, erhält das Holz letztendlich eine Farbnuance, die sich zwischen rotbraun bis hin zu schwarz bewegt.

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Konserviertes Baumaterial mit nachhaltigem Charme

Shou-Sugi-Ban dient nicht nur der optischen Ästhetik, sondern auch ökologischen Gründen. Denn das verbaute Holz kann am Lebensende des Gebäudes als reines organisches Material, ohne jegliche chemischen Altlasten dem Verrottungs-Prozess wieder übergeben werden (Cradle-to-Cradle-Prinzip).

Während Yakisugi in Japan damals fast nur für den Außenbereich genutzt wurde, wird heutzutage gebranntes Holz selbst in Innenbereichen eingesetzt. So unter anderem in Badezimmern, da die Holzoberflächen gegenüber Schimmelbefall und Nässe resistent sind. Eine spezielle Besonderheit bietet Ihnen die abwechslungsreiche Optik, die durch diese Art der Konservierung entsteht. Durch Sonnenlicht ergibt sich ein ganz spezielles Farbenspiel auf den verkohlten Flächen. Dies ist wiederum ein charmanter Kontrast zu kühlen Hauswänden aus Stein.